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22.01.2016
- Lichttechnologie - Teil 1
- Malen nach Strahlen dank Matrix Laser
Ob Matrix Laser-Scheinwerfer oder organische LED: Die Lichtinnovationen, die Audi in den kommenden Jahren auf den Markt bringen wird, verbinden Ästhetik mit erstaunlichen Funktionen.

Der Matrix Laser steht für Hochleistung und die Möglichkeit, sehr viel Licht zu erzeugen. Er hat aber denselben Ursprung wie die OLED: LED
Nur der Mond spiegelt sich in der Motorhaube, ansonsten herrscht völlige Dunkelheit. Doch diese Nacht ist eine Illusion. Draußen strahlt in Wirklichkeit die Sonne, und der „Mond“ ist eine Deckenleuchte im Lichtkanal des Audi Lichtassistenzzentrums. Stephan Berlitz macht einen Schritt auf den Prototypen zu. Er kennt ihn bestens, denn er verantwortet bei Audi die Entwicklung der Lichtinnovationen. Längst geht es in seinem Tätigkeitsfeld nicht mehr nur um einzelne Scheinwerfer: Das Auto vor ihm ist ein Gesamtkunstwerk der Lichttechnologie.
Berlitz holt sein Smartphone aus der Tasche, per App entsperrt er die Türen und wird sogleich persönlich begrüßt: Die Frontscheinwerfer projizieren ein „Servus“ und das Emblem von Bayern München, seinem Lieblingsverein, auf den Boden. Die markante Signatur des Tagfahrlichts scheint auf und umrandet den nächsten Schritt automobiler Erleuchtung: die Matrix Laser-Technologie.
Eine halbe Million Spiegel
Die Matrix Laser-Technologie bietet weitaus mehr Möglichkeiten als persönliche Begrüßungsszenarien. Während die Scheinwerfer die Straße in jeder Situation perfekt ausleuchten, sparen sie andere Verkehrsteilnehmer präzise aus, so dass trotz Fernlicht niemand mehr geblendet wird.
Dazu können Objekte wie zum Beispiel Verkehrsschilder oder Fußgänger am Straßenrand mittels Licht markiert und so gezielt hervorgehoben werden. Das erhöht die Aufmerksamkeit des Fahrers und damit auch die Sicherheit. Alternativ können auch Verkehrsschilder gezielt ausgeblendet werden, damit der Fahrer diese optimal erkennt, ohne durch die Reflexion des hellen Fernlichts geblendet zu werden.
Lichtmalerei
Außerdem lassen sich die unterschiedlichsten Formen und Signale auf den Asphalt projizieren. So zeichnen beispielsweise in besonders engen Passagen zwei Lichtstreifen die exakte Fahrspur und Fahrzeugbreite auf die Straße, in der das Auto in den nächsten Augenblicken fahren wird. „Jeder kennt das mulmige Gefühl beim Befahren enger Baustellenpassagen“, erläutert Berlitz die Situation. „Komme ich an dem breiten Lkw vorbei? Die Lichtspuren geben dem Fahrer ein sicheres Gefühl, und er fährt deutlich entspannter durch die Engstelle.“
Und der Lichtexperte geht noch einen Schritt weiter: Wenn in einigen Jahren das pilotierte Fahren die Automobilbranche revolutioniert habe, werde das Matrix-Licht sein Potenzial noch stärker zur Geltung bringen, denn dann seien völlig neue Kommunikationsformen zwischen den Verkehrsteilnehmern gefragt.
„Das Auto wird künftig auf verschiedenste Art und Weise mit Fußgängern kommunizieren“, erläutert Berlitz. Und zwar auch, wenn der Fahrer gerade abgelenkt sein sollte, weil er zum Beispiel Mails liest – denn künftig kann das Auto selbst fahren. Dann geben zum Beispiel Lichtsignale Hinweise auf die Fahrtrichtung oder es helfen Lichtteppiche bei der Entscheidung zur Überquerung eines Zebrastreifens.
Am Mittwoch, 27.01.2016, veröffentlichen wir Teil 2 zum Thema Lichttechnologie. Darin geht es um die zweite große Innovation in der Lichttechnologie, die Audi schon bald auf die Straße bringt: OLED.
- Der Matrix Laser-Scheinwerfer kann Lichtsignale auf die Straße projizieren, die dem Fahrer ¬hilfreiche Hinweise geben. So wird ihm zum Beispiel nahegelegt, Abstand zum ¬Vordermann zu halten oder in Kürze abzubiegen – eine sinnvolle Unterstützung beim Einsatz von Navigationsgeräten. Die Lichtsignale helfen aber auch allen anderen Verkehrs¬teilnehmern ringsherum. -Gefahrensituationen beim Spurwechsel werden ¬dadurch ¬minimiert.
- Erkennt das Auto einen Fußgänger am Straßenrand, kann es per Licht mit ihm kommunizieren: „Das Auto gibt dem Passanten zum Beispiel das Zeichen, über die Straße zu gehen. Es kann ihn aber auch warnen, wenn ein schnelles Auto von hinten kommt“, erklärt Stephan Berlitz, Leiter Entwicklung Licht-innovationen/Funktionen bei Audi. „Der Fußgänger kann den Bereich hinter dem Auto nicht einsehen, das Auto aber schon.“ Dabei helfen dem Fahrzeug Kameras, Radar- oder Ultraschallsensoren.
- Fußgänger, Wildtiere oder etwa Straßenschilder können gezielt angestrahlt werden. Der Matrix Laser-Scheinwerfer erkennt Umrisse präzise und kann sie somit gezielt ¬markieren. Dadurch lenkt er die Aufmerksamkeit des Fahrers -unmittelbar auf das ¬angestrahlte Objekt am ¬Fahrbahnrand, wodurch sich die Sicherheit für alle Verkehrs¬teilnehmer verbessert.
- Hier setzt Audi auf Bewegung und Intuition: Ein Teil des Lichtfeldes ist breiter als der Rest. Er bewegt sich – je nach Standpunkt des Fußgängers – in die gewünschte Richtung und lässt somit keine Missverständnisse zu. Der Fußgänger weiß sofort, dass und in welche Richtung er gehen kann. „Wir wollen keine Schriftzüge projizieren, sondern intuitive Signale senden“, sagt Berlitz. „Dabei müssen wir global denken – sprachunabhängig und auch ohne Symbole.“
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